Radio Neandertal strahle am 26.08.2021 ein Interwiev der über die SHG mit Heidi Nelles aus.
Ein großes Dankeschön für die Hilfe hierfür besonders an den Paritätischen
des Kreises Mettmann.
Auch andere SHG´s kamen zu Wort.
Artikel vom 22.02.2018 im Ratinger Wochenblatt
Aufgefangen nach dem Schlaganfall
Selbsthilfegruppe besteht seit 20 Jahren und nimmt an Forschungsprojekt teil
Ratingen. Vor wenigen Wochen feierte die Selbsthilfegruppe Schlaganfall Ratingen ihr 20-jähriges Bestehen. Sie ist damit eine der ältesten Gruppen ihrer Art in Deutschland. Und immer
noch eine der aktivsten. Das bescheinigte Prof. Dr. Mario Siebler, Chefarzt der Klinik für
Neurologie an der Fachklinik Rhein-Ruhr in Kettwig, der Ratinger Selbsthilfegruppe bei ihrem
Festakt und band sie kurzerhand in ein wegweisendes Forschungsprojet ein. 70 Mitglieder hat die
SHG aktuell, „aber wir wissen, dass es in Ratingen noch weit mehr Betroffene gibt“, sagt der
Vorsitzende Dirk Lößnitz. Er lädt jeden ein, bei einem der regelmäßigen Treffen vorbeizuschauen.
Denn bei dieser Erkrankung können Betroffene vom Austausch mit anderen enorm profitieren.
Genau das war der Grund, warum 1997 der damalige Chefarzt der Inneren Abteilung am St.-
Marien-Krankenhaus, Prof. Dr. Hartmut Straub, die Gründung der Selbsthilfegruppe initiierte. Zu jener
Zeit etablierte Straub die Schlaganfall-Behandlung zum Schwerpunkt am St.-Marien-Krankenhaus, und er
erkannte, dass die Akut-Behandlung in der Klinik nur eine Seite der Medaille war. Die andere, genauso
wichtige, kommt später: „Nach der Behandlung im Krankenhaus, dem Aufenthalt in der Reha-Klinik, wo
alles für den Patienten organisiert wird, wird er entlassen und ist plötzlich weitgehend auf sich allein
gestellt.“ Gerade in dieser Phase ist der Austausch mit anderen Betroffenen eminent wichtig. Straub regte
daher die Gründung einer Selbsthilfegruppe an, und nach einem entsprechenden Aufruf im Ratinger
Wochenblatt fanden sich auf Anhieb 40 Interessierte, die mitmachen wollten.
Der heutige Vorsitzende Dirk Lößnitz und die Kassiererin Brigitte Brandt sind seit rund zehn
Jahren dabei. Ihre Geschichten sind ganz typisch. Lößnitz war von seiner Erkrankung so schwer
betroffen, dass er nicht sprechen konnte und halbseitig gelähmt war. Er hörte oft, auch von Ärzten, dass er
keine Aussicht auf Besserung habe. Aber er kämpfte sich mit eisernem Willen Zentimeter und Zentimeter
wieder heran – auch deshalb, weil er in der Reha-Sportgruppe beim TV Ratingen andere
Schlaganfallbetroffene fand, die ihm mit ihren eigenen Erfahrungen Mut machten. Heute kann er wieder
laufen und sprechen – und einen Verein führen.
Brigitte Brandt gehört zur anderen Zielgruppe der SHG, den Angehörigen. Sie brauchte dringend
Unterstützung, als sie mit der Versorgung ihres Mannes nach dessen schwerem Schlaganfall überfordert
war. In der SHG fand sie nette Menschen, die sie auffingen – auch nach dem Tod ihres Mannes. Sie fühlte
sich der SHG so sehr verbunden, dass sie in dieser Zeit, in der sie sozusagen gar keinen persönlichen
Grund mehr für den Verbleib hatte, Vorstandsaufgaben übernahm.
„Wir sind eine gute Gemeinschaft“, sagen beide. Und eine sehr aktive. Einmal im Monat, an jedem
zweiten Montag, gibt es einen festen Treffpunkt im Seniorenheim Marienhof an der Angerstraße. Da
können auch Menschen hinkommen, die kein Mitglied sind, aber Rat suchen. Gelegentlich gibt es dort
auch Fachvorträge. Die Zusammenarbeit mit dem St.-Marien-Krankenhaus ist auch nach dem
Ausscheiden des Gründers Straub eng. Der heutige Chef der Klinik für Innere Medizin, Dr. Markus
Freistühler, ist ebenso gern gesehener Gast bei der SHG wie die Fachärzte der Kettwiger Reha-Klinik.
Die SHG organisiert Busausflüge und feiert mehrmals im Jahr gemeinsame Feste.
Von Anfang an gab es auch eine enge Zusammenarbeit mit dem TV Ratingen, der damals zu den
Vorreitern beim Reha-Sport gehörte und auf diesem Gebiet bis heute zu den Vorzeigevereinen in NRW
gehört. Dreimal in der Woche (Mittwoch 14 Uhr, Donnerstag 11 Uhr und Freitag 11.15 Uhr) gibt es beim
TV Reha-Sport der SHG Schlaganfall, dazu freitags um 14.30 Uhr Wassergymnastik im Schwimmbad des
St.-Marien-Krankenhauses.
Bewegungstraining ist für Schlaganfall-Betroffene von ganz zentraler Bedeutung. In einem neuen
Forschungsprojekt wollen führende Experten verschiedener medizinischer Fachrichtungen aus ganz
Deutschland herausfinden, wie sich die Therapie bei Bewegungsstörungen durch den Einsatz von
Computern verbessern lässt. Mit dabei ist Professor Siebler aus Kettwig, der Mitglieder der aktiven
Ratinger Selbsthilfegruppe gleich als Probanden akquiriert hat. Das Besondere: Ähnlich wie in den an
Krankenhäusern inzwischen etablierten Tumorkonferenzen, in denen Ärzte verschiedener Fachrichtungen
beraten, was das Beste für den einzelnen Patienten ist, will man die Bewegungstherapie für Schlaganfall-
Betroffene auf ganz neue Füße stellen.
Bericht im Ratinger Wochenblatt vom 22.02.2018
01.02.2018 TV Ratinen Info Zeitung 2018/ 1
07.07.2017 Frau im Trend
http://www.facebook.com/frauimtrend/
05.05.2017 Inclusionstag in Ratingen Vibra
10.10.2011 Westdeutsche Zeizung
19. 11. 2007 Rheinische Post